FCZ stellt Strafanzeige gegen Sandro Wieser

Es war eine Szene, die man nicht einmal ansehen kann, ohne sich sofort abwenden zu wollen: Beim Ligaspiel zwischen dem FC Zürich und dem FC Aarau, das am 9.11.2014 stattfand, trat Sandro Wieser seinen Gegenspieler Gilles Yapi brutal von hinten gegen das Knie. Dem „Horror-Foul“, wie die deutsche „Bild“ die Attacke taufte, folgte die „Horror-Verletzung“. Yapi zog sich acht verschiedene Verletzungen im Knie. Vereinfacht ausgedrückt: Der Ivorer in Diensten von Zürich hat einen Totalschaden im Knie erlitten. Das Karriereende für den 32-Jährigen ist alles andere als unwahrscheinlich. Zürich hat sich entschieden, diese Sache nicht einfach auf sich beruhen zu lassen. Der Verein stellte jetzt Strafanzeige wegen schwerer Körperverletzung gegen den 21-jährigen Wieser.

Anzeige in Ansprache mit dem Spieler
Der FCZ betonte, die Anzeige sei in Absprache mit Yapi gestellt worden. Allerdings glaubt nicht einmal der Klub selbst, dass der Staatsanwalt ernsthaft gegen Wieser, der eigentlich dem deutschen Bundesligisten TSG Hoffenheim gehört und der nur zur Leihe in Aarau spielt, vorgehen wird. Stattdessen gehe es um „die präventive Wirkung“, so Zürich. Man wolle sich für den Schutz der Gesundheit der Berufsfußballer einsetzen. Ziel sei es, die Kollegen von Yapi überall auf der Erde daran zu erinnern, dass sie gegenseitig in der Verantwortung dafür stehen, dass sie das Feld nicht nur gesund betreten, sondern auch so wieder verlassen.

Wieser hat sich entschuldigt
Wieser wurde für das Foul von der Liga für sechs Spiele gesperrt. Der 21-Jährige hat sich zudem mittlerweile bei seinem „Opfer“ entschuldigt und betont nach wie vor, dass es ihm „unendlich Leid“ tue, was passiert ist. Böse Absicht aus persönlichen Motiven kann man Wieser tatsächlich kaum unterstellen. Er und Yapi spielten gemeinsam für den FC Basel und sollen sich dort gut verstanden haben. Allerdings kann man dem FCZ in der Feststellung, dass solche Fouls im Fußball nichts verloren haben und einfach nicht passieren dürfen, ebenfalls nicht widersprechen.