Eigentlich könnten die Verantwortlichen des FC Basel tiefenentspannt den Herbst angehen. In der Tabelle liegt man meilenweit vor dem ersten Verfolger FC Lausanne-Sport. Doch von den vergangenen vier Spielen konnte der Champion gerade eine Partie gewinnen – viel zu wenig für die eigenen Ansprüche. Gerade an den Nerven von Coach Urs Fischer scheinen die Misserfolge genagt zu haben. Nach dem 2:2 gegen den FC Lugano attackierte der Trainer den Athletikcoach des Gegners.
Plötzlich dreht Fischer durch
Die Partie war gerade abgepfiffen, da drehte Fischer durch: Der Coach des FCB rannte zur Bank von Lugano und ging mit ausgestrecktem Zeigefinger auf Nicholas Townsend los. Betreuer von Lugano waren es, die Fischer zurückhalten mussten, nicht handgreiflich zu werden. Der Co-Trainer des Gegners goss dabei immer mehr Öl ins Feuer: Townsend hielt sich einen Finger an die Lippen und rief Fischer, der ihn wüst beleidigte zu, er solle still sein – wohlwissend, dass dies das Gegenteil vom Cheftrainer von Basel bewirken würde.
Fischer fühlte sich beleidigt
Irgendwann hatte Fischer sich wieder soweit im Griff, dass er es gut sein ließ. Im Pressegespräch klärte er auf, weshalb er auf den Athletiktrainer des Gegners derart wüst zugestürmt sei. Er sei von Townsend als „Coglione“ bezeichnet worden, das müsse er sich nicht bieten lassen. In deutscher Sprache hat das Wort zwei Bedeutungen: „Vollidiot“ – eine Bezeichnung, über der Fischer stehen sollte, aber auch „Hoden“. Vermutlich dürfte die zweite Bedeutung den Trainer des FCB auf die Palme gebracht haben.
Fischer erkannte allerdings hinterher, dass er stark überreagiert hatte: Eigentlich wisse er nicht einmal, wer das war, auf den er losgelassen sei. Von einem Nobody dürfe er sich nicht derart provozieren lassen. Die Szene könnte übrigens sowohl für Fischer als auch für Townsend noch ein Nachspiel haben. Ermittlungen gegen Beide werden wohl aufgenommen.