Frauen-EM 2022: Pech und Versagen der Nati

Fast schon erwartungsgemäß ist die Schweiz in der Gruppenphase der Frauen-EM 2022 gescheitert. Vor dem letzten Spiel stand fest, dass die Nati die Titelverteidigerinnen aus den Niederlanden würde schlagen müssen, um das Viertelfinale zu erreichen. Nach 90 Minuten standen es 4:1 für die Holländerinnen, was für klare Verhältnisse spricht. Tatsächlich waren sie es aber nicht. Alle Treffer fielen erst im zweiten Durchgang. Und hier hatte die Schweiz einfach Pech.

Spielbericht: Durch ein Eigentor nimmt das Unheil seinen Lauf

Die Niederlande waren über 90 Minuten besser und hätten eigentlich schon in der ersten Halbzeit führen müssen. Doch insbesondere die Abwehr der Nati hielt gut dagegen und sorgte so dafür, dass die Hoffnung lebte. Insgesamt war es ein durchaus mutiger Auftritt der Schweizerinnen. Doch kurz nach dem Seitenwechsel geschah es: Crnogorcevic lenkte die Kugel unhaltbar in den eigenen Kasten (49. Minute). Damit sollte das Unheil seinen Lauf nehmen, auch, wenn es nicht sofort so aussah: Reuteler erzielte schließlich kurze Zeit später den Ausgleich (53.).

Die Hoffnung lebte damit wieder. Und sie wurde dadurch angetrieben, dass die schweizerische Abwehr wieder zu ihrer Stabilität aus der ersten Halbzeit fand. Zum Leidwesen der Nati galt dies aber auch für den Defensivverbund der Niederländerinnen, die durch ein 1:1 weiterkommen würden. Deshalb musste die Schweiz aufmachen, um irgendwie doch zum Torerfolg zu kommen. Die Offensivspielerinnen der Niederlande nutzten diesen Umstand und erzielten in der Schlussphase einen nach dem Spielverlauf viel zu hohen Sieg durch Treffer von Leuchter (84.), Pelova (89.) sowie erneut Leuchter (90.+5).

Alle Torschützinnen der Niederlande, die auch dieses Trikot trugen, wurden erst in der zweiten Halbzeit eingewechselt. Dies zeigt einen zentralen Qualitätsunterschied zwischen den beiden Mannschaft, der an diesem Tag entscheidend war. Grämen muss sich die Nati dennoch nicht wegen dieser Partie: Die ersten beiden Spiele waren es, die ihr das Genick brachen – und in denen die Leistung so gar nicht stimmte.