Sportlich ist die schweizerische Nationalmannschaft seit Jahren ein Vorbild für gelungene Integration. Zahlreiche Balkan-stämmige Spieler agieren hier erfolgreich mit Profis mit helvetischen Namen zusammen. Doch außerhalb des Platzes soll es immense Probleme geben, wie die „Aargauer Zeitung“ berichtet. Demnach geht ein tiefer Graben durch die „Nati“. Viele „Ur-Schweizer“, so heißt es, würden sich in dem Team nicht mehr wohlfühlen, weil die sogenannte „Balkan-Gruppe“ zu stark geworden sei. Begonnen hat demnach offenbar alles mit der Amtsübernahme von Trainer Vladimir Petkovic, der Valon Behrami zu seinem wichtigsten Spieler gemacht hat – dieser soll aber auch der Chef des „Balkan-Clans“ sein. Die Konsequenz: Die Worte von Spielern mit einem Balkan-Nachnamen würden stärker gewichtet als die von Akteuren mit helvetischen Nachnamen.
Viele Spieler sollen lieber für Albanien spielen wollen
Laut Quelle sollen sich zahlreiche „Balkan“-Profis nicht wirklich mit der Nati identifizieren. So sollen Sätze in der Kabine fallen, wie, dass man eigentlich sehr viel lieber für den Kosovo oder für Albanien spielen würde, wenn man denn könnte. Es sind nur Gerüchte ohne Namen, allerdings wirken sie alles andere als unglaubwürdig. Xherdan Shaqiri trägt beispielsweise auf seinen Schuhen neben der Flagge der Schweiz auch noch die von Albanien und des Kosovo. Granit Xhaka hat bereits ein Bild von sich gepostet, dass ihn mit Freudentränen darüber zeigt, dass Albanien den Sprung zur Europameisterschaft geschafft hat.
Mangelnde Disziplin im Team hat keine Folgen
Darüber hinaus soll in der Nati Disziplinlosigkeit herrschen. Zwar gebe es eigentlich verbindliche Regeln bezüglich Handys oder beispielsweise für die Trainings. Diese würden nur nicht befolgt. Petkovic verzichte darauf, solche Verstöße zu sanktionieren. Offenbar wird dieser Bonus stark von der Balkan-Gruppe ausgereizt. Sollten diese Meldungen stimmen, die zudem besagen, dass immer weniger „Ur-Schweizer“ gerne zur Nati kommen würden, so stellt sich die Frage, wie lange es wohl dauert, bis der Graben von einem menschlichen zu einem sportlichen Problem wird?