Eine Sache muss man den Verantwortlichen des FC Zürich zu Gute halten: Dort ist man offenbar von den Fähigkeiten von Trainer Sami Hyypiä überzeugt. 99 Prozent der anderen Profi-Vereine Europas hätten in der aktuellen Situation wohl den Coach gefeuert – und nicht die Mannschaft auf links gedreht. Der FCZ, der zu Beginn des winterlichen Transfermarkts nur Vorletzter in der Super League war, geht aber den anderen Weg.
Sieben Spieler sind schon aussortiert
Offenbar war man in Zürich der Ansicht, dass die Mannschaft nicht die Qualität habe, die man annahm. Sieben Spieler mussten seit Anfang Januar bereits ihren Spind in der Kabine des FCZ räumen. Und darunter waren durchaus prominente Namen: Der langjährige Captain Davide Chiumiento musste beispielsweise ebenso gehen wie Angreifer Amine Chermiti. Auch für Mario Gavranovic, der nach Kroatien wechselte, und Mittelfeldspieler Christian Schneuwly war kein Platz mehr im Kader. Eine weitere Besonderheit, die auf dem Transfermarkt allerdings fast wie Selbstmord wirkt, ist: Die sportliche Leitung hat die Spieler sehr öffentlich nach der ersten Trainingswoche als ungeeignet aussortiert. Es handelt sich also um Akteure, die der Vorletzte der Super League gewogen und für zu leicht befunden hat – das macht es nicht unbedingt leichter, zahlungskräftige Abnehmer zu finden. Bei den beiden erstgenannten Spielern ist dies beispielsweise überhaupt noch nicht gelungen.
Hyypiä steht unter mehr Druck denn je
Dieses besondere Treuebekenntnis des FCZ zu seinem Cheftrainer ist für Hyypiä einerseits positiv – immerhin hat er seinen Job noch. Auf der anderen Seite steht der Finne allerdings unter mehr Druck denn je. Schließlich tut der Verein derzeit wirklich alles, um dem Trainer seinen Wunschkader zu geben.